Wiederbelebung beim Hund
Niemand wünscht sich, dass er jemals in die Situation kommt, seinen geliebten Vierbeiner einmal wiederbeleben zu müssen. Dennoch solltest du dich darauf vorbereiten.
Das Schlimmste für einen Menschen ist es nichts machen zu können, hilflos zu sein. Du würdest dir ewig Vorwürfe machen nicht alles getan zu haben, was möglich ist. Und es ist Einiges möglich!
Oberstes Gebot: Ruhe bewahren! Niemand kann helfen, wenn er selber durcheinander ist. Drei bis fünf Minuten sind nun Zeit und die müssen gezielt genutzt werden.
Vorbereitung
So merkwürdig es klingt, den Hund möglichst an der Leine behalten, beziehungsweise anbinden! Sollte er zu sich kommen ist er im Schock und rennt wohl möglich kopflos herum, im schlechtesten Fall auf die Straße.
Wenn Verletzungen des Tieres es zulassen, Hund auf seine rechte Seite legen. Links befinden sich 4/7 des Herzens, rechts 3/7. Das Beste ist, sich jetzt schon im normalen Alltag einzuprägen, welches die rechte Seite des Hundes ist. Hat er hier zum Beispiel einen auffälligen Fleck? In der Aufregung weiß so mancher nicht mehr wo vorne und hinten, links und rechts sind. Bestenfalls liegt der Hund auf einer festen, ebenen Unterlage. Die Hinterhand sollte eher schräg nach oben liegen, der Kopf nach unten.
Das Maul muss von Erbrochenem gereinigt, der Kopf überstreckt werden, so ist der Hals am freiesten für die Atmung. Auch die Zunge darf den Rachenraum nicht verschließen, muss also nach vorne gezogen werden.
Herzdruckmassage
Ein Hund der nicht mehr atmet und bei dem das Herz nicht mehr schlägt, sollte so schnell wie möglich auf die rechte Seite gelegt werden. Nun zeigt die linke Körperseite nach oben.Auf Höhe des linken, angewinkelten Ellbogens befindet sich im Brustkorb das Herz. Dieses gilt es nun wieder zu aktivieren. Es müssen schnelle Druckimpulse im Sekundentakt gesetzt werden.
Bei kleineren Hunden ist es möglich eine Hand am Rücken, die andere am oberen, nach vorne gestreckten Vorderbein des Hundes, mit dessen Ellenbogen gegen den Brustkorb zu pumpen.
Bei großen Hunden wird der Brustkorb kurz hinter dem Ellenbogen des Vierbeiners mit Druck nach unten geführt. Der Brustkorb darf gut Eindrittel seines ursprünglichen Umfanges eingedrückt werden. Die Impulse kommen schnell. Ein Druck pro Sekunde ist das durchschnittliche Tempo, bei kleinen Hunden schneller, bei großen langsamer. Rippenbrüche können wieder heilen, die müssen notfalls in Kauf genommen werden.
Bei großen Hunden kann zusätzlich ein Bauchdruckverband angelegt werden, der die lebenswichtigen Organe zum Herzen hin komprimiert.
Nach zwölf bis fünfzehn Mal sollte spätestens beatmet werden. Es sei denn, der Hund atmet bereits selber wieder.
Auch mit der Herzdruckmassage muss sofort aufgehört werden, wenn das Herz seine Arbeit von allein wieder aufgenommen hat. Es würde sonst zu Unregelmäßigkeiten im Herzschlag führen.
Beatmung
Zur Beatmung setzt du dich vor deinen Hund, nimmst die Schnauze in die Hände, faltest die Lefzen übereinander, so dass das Maul fest geschlossen ist. Wenn ein sauberes, leichtes Tuch (z.B.Taschentuch) zur Hand ist, legst du es aus hygienischen Gründen über die Schnauze. Nun atmest du tief ein und bläst deine Atemluft in die Nase des Hundes wieder aus. Diese enthält zu einem hohen Prozentsatz immer noch Sauerstoff und der ist in diesem Moment das lebenspendende Element.
Der Brustkorb des Hundes sollte sich beim „Einblasen“ ausdehnen, dann machst du es richtig. Dehnt sich der Bauch zu stark, läuft es falsch und die Luft landet im Magen was zu Erbrechen führen kann.
Du arbeitest im Dreisekundentakt: Atemstoß, einundzwanzig, zweiundzwanzig, und von vorne. Insgesamt drei mal, dann wendest du dich wieder der Herzdruckmassage zu.
Fazit
Diese Art der Wiederbelebung kann bei jedem Lebewesen angewendet werden. Danach ist es ratsam, mit dem geretteten Tier direkt zum Tierarzt zu fahren.
Es gibt viele Berichte über gelungene Wiederbelebungen.
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